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Förderung von Projekten zum Thema "Translationale Forschung für neue Kombinationstherapien gegen Krebserkrankungen"

Art:
Förderprogramm
Einreichungsfrist:
Förderung durch:
BMBF
Reichweite:
Deutschland

Der nachfolgende Text spiegelt nicht den gesamten Inhalt der Bekanntmachung wider, sondern enthält einzelne Auszüge der Richtlinie.

Im Laufe der Jahre hat die Entwicklung neuer zielgerichteter Medikamente dazu beigetragen, das Leben von Krebspatientinnen und Krebspatienten zu verbessern. Allerdings treten immer öfter Arzneimittelresistenzen bei Krebs auf. Daher sind neue Strategien zur Verbesserung der Wirksamkeit von Krebstherapien erforderlich. Krebs ist eine hochkomplexe Krankheit, bei der zelluläre und molekulare Dispositionen sowie Umweltfaktoren dazu führen, dass die Empfindlichkeit gegenüber den verschiedenen therapeutischen Maßnahmen unterschiedlich sein kann.

Kombinationstherapien setzen dabei an drei Stellen an: (1) die Behandlung effektiver zu machen, indem mehrere Schwachstellen gemeinsam angegangen werden; (2) die Nebenwirkungen einzelner Medikamente zu reduzieren und (3) das Risiko der Entstehung von Arzneimittelresistenzen zu verringern. Solche Kombinationsstrategien können zwei oder mehr Medikamente oder verschiedene Arten von Therapien wie zielgerichtete Therapien, Immuntherapien, Chemotherapien und Strahlentherapien miteinander verbinden. Angesichts der Anzahl der derzeit entwickelten Krebstherapien gibt es eine Vielzahl potenzieller Kombinationen. Dies zeigt den dringenden Bedarf zur Klärung medizinischer und biologischer Grundlagen, um Strategien für zielgerichtete und erfolgversprechende Kombinationstherapien zu entwickeln. Es bedarf präklinischer Tests, um verschiedene Kombinationen therapeutischer Ansätze zu untersuchen. Zusätzlich zu Ansätzen für das Wirkstoffscreening mit niedrigem und hohem Durchsatz, bei denen Zelllinien oder Zellen von Patientinnen und Patienten verwendet werden, wurden im Laufe der Jahre mehrere Tests mit Patientenmaterialien entwickelt. Dabei wurden Gewebe oder Zellen von Patientinnen und Patienten in immungeschwächte Tiere implantiert (sogenannte Xenotransplantate) und ex vivo reproduzierende Tumore (Organoide, Organ-in-Chips) verwendet. Mit diesen Patienten-Avataren wurde einerseits die Wirksamkeit der entwickelten Kombinationen getestet sowie andererseits die Fähigkeit, einer Therapieresistenz zu entgehen.

Es besteht die Notwendigkeit, Therapiekombinationen auf der Grundlage sorgfältig durchgeführter präklinischer Studien in die klinische Praxis einzuführen. Vor diesem Hintergrund haben sich die TRANSCAN-3-Partner darauf geeinigt, ihren gemeinsamen transnationalen Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen (JTC 2024) auf das folgende Thema zu konzentrieren:

„Translationale Forschung für neue Kombinationstherapien gegen Krebserkrankungen“

TRANSCAN-3 zielt darauf ab, hoch innovative und ehrgeizige Kooperationsprojekte in der translationalen Krebs­forschung auf europäischer und internationaler Ebene zu fördern.

Mit der vorliegenden Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern/Regionen zusammenzuführen. Durch kooperative Forschungsansätze soll die derzeitige Prognose und Behandlung von Krebserkrankungen verbessert werden. Dies soll durch die Entwicklung neuartiger Ansätze und Strategien für Kombinationstherapien gegen Krebserkrankungen erreicht werden.

Die spezifischen Ziele dieser Förderrichtlinie zur Einreichung von Projektskizzen bestehen darin, neue Partnerschaften zwischen Forschenden sowie Klinikerinnen und Klinikern anzuregen und originelle, qualitativ hochwertige Projekte mit signifikanter klinischer Wirkung zu unterstützen. Dadurch sollen Fortschritte bei der effektiven Therapie von Krebserkrankungen realisiert werden, die aus den oben genannten Gründen allein auf nationaler/regionaler Ebene nicht zu erreichen sind. Das BMBF leistet damit einen Beitrag zum Handlungsfeld 1 „Forschungsförderung – Krankheiten vorbeugen und heilen“ im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung.

Gegenstand der Förderung

Gefördert werden internationale translational orientierte Forschungsverbünde, welche eines der im Folgenden genannten spezifischen Themengebiete abdecken und auf einer fundierten Forschungshypothese aufbauen. Die Forschungsansätze sollten darauf ausgerichtet sein, zur Entwicklung neuer wirksamer Kombinationstherapien beizutragen.

Die Themengebiete sind wie folgt:

  • Entwicklung neuer Tumormodelle zum Testen neuer Arzneimittelkombinationstherapien
  • Design und Entwicklung von Hochdrucksatz-Screening-Plattformen für Arzneimittelkombinationen zum Testen neuer Kombinationstherapien
  • Einsatz von Kombinationsstrategien aus Immuntherapie und Strahlentherapie zur Überwindung von Arzneimittelresistenzen

Zuwendungsempfänger

Antragsberechtigt sind staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Zum Zeitpunkt der Auszahlung einer gewährten Zuwendung wird das Vorhandensein einer Betriebsstätte oder Niederlassung (Unternehmen) beziehungsweise einer sonstigen Einrichtung, die der nichtwirtschaftlichen Tätigkeit des Zuwendungsempfängers dient (Hochschule, Forschungseinrichtung), in Deutschland verlangt.

Einreichfrist

Das Förderverfahren ist dreistufig angelegt.

Zuerst wird ein zweistufiges internationales Begutachtungsverfahren durchgeführt. Die deutschen Projektpartner der ausgewählten transnationalen Verbünde werden dann in einer dritten Stufe zum Einreichen förmlicher Förderanträge aufgefordert.

In der ersten Verfahrensstufe sind dem gemeinsamen „Joint-Call-Secretariat“, das beim Carlos III Health Institute (ISCIII) in Spanien angesiedelt ist, bis spätestens 5. Juli 2024 zunächst Projektskizzen (pre-proposals) in schriftlicher und/oder elektronischer Form vorzulegen.

Eine ausführliche Projektbeschreibung (full proposal) ist nur nach Aufforderung von dem vorgesehenen Verbundkoordinator auf elektronischen Weg bis zum 29. November 2024 einzureichen.

Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/datenbank/foerderungen/foerderung-von-projekten-zum-thema-translationale-forschung-fuer-neue-kombinationstherapien-gegen-krebserkrankungen