11 Millionen Euro für innovatives Projekt zur personalisierten Krebsbehandlung
Ein neues Verbundprojekt zur personalisierten Krebsmedizin wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit Mai 2023 im Rahmen der Medizininformatik-Initiative mit insgesamt 11 Millionen Euro gefördert. Das Verbundprojekt PM⁴Onco hat zum Ziel, den Datentransfer zwischen onkologischen Exzellenzzentren zugunsten maßgeschneiderter Therapien zu verbessern. Koordiniert wird es am Universitätsklinikum Freiburg, wofür die Medizinische Fakultät der Universität Freiburg 1,8 Millionen Euro der Fördermittel erhält.
„PM⁴Onco soll eine dauerhafte Infrastruktur für den sicheren Austausch von Daten aus der klinischen und biomedizinischen Forschung schaffen. Das klingt zunächst sehr technisch, aber im Fokus stehen die Menschen, die von seltenen und schwer behandelbaren Krebserkrankungen betroffen sind – für sie wollen wir Ansatzpunkte für zielgerichtete Behandlungen leichter auffindbar machen“, sagt Prof. Dr. Dr. Melanie Börries, Direktorin des Instituts für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, die das Verbundprojekt koordiniert. „Die genaue Analyse genetischer Veränderungen in Tumoren im jeweiligen Erkrankungsstadium ist entscheidend, damit molekulare Tumorboards in den onkologischen Exzellenzzentren die individuell geeignetste Therapie empfehlen können.“
Das Verbundprojekt vereint die Expertise und Vorarbeiten aller vier Konsortien der Medizininformatik-Initiative der Bundesregierung sowie der onkologischen Exzellenzzentren in Deutschland und bezieht auch die Krebsregister ein. Auch die Rückmeldungen von Patient*innen zu Lebensqualität und Behandlungserfolg sollen über Fragebögen erhoben und integriert werden. Ein*e Patientenvertreter*in unterstützt beratend, um die Perspektive Betroffener einfließen zu lassen. Regelmäßige Workshops für Patient*innen und Bürger*innen sind ebenso Teil des Projekts wie die Förderung von Nachwuchswissenschaftler*innen.
„PM⁴Onco hat das Potenzial, die datengetriebene personalisierte Medizin in der Krebstherapie entscheidend zu stärken“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Freiburg. „Digitalisierung und zentrenübergreifender Datenaustausch sind wichtige Voraussetzungen universitärer Spitzenmedizin. In beiden Feldern waren wir in der Vergangenheit sehr erfolgreich und freuen uns, unsere Erkenntnisse auch im Austausch mit anderen Einrichtungen einbringen zu können.“