2,5 Millionen Euro für Forschung zu genetischen Leukämie-Risiken
Der Forschungsverbund „MyPred - Entwicklung von Früherkennungs- und Behandlungsstrategien für junge Menschen mit Prädisposition für myeloische Neoplasien“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für weitere drei Jahre mit 2,5 Millionen Euro im Rahmen des Förderschwerpunkts „Translationsorientierte Verbundvorhaben im Bereich der seltenen Erkrankungen“ gefördert. Expert*innen des Universitätsklinikums Freiburg sowie der Universitätskliniken Tübingen, Hannover, Frankfurt, Düsseldorf und Erlangen werden sich dem Thema in zehn Grundlagen-, Translations- und Patient*innen-orientierten Forschungsprojekten widmen.
„Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die medizinische Behandlung und Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit einer Veranlagung für Leukämie zu verbessern“, sagt die MyPred-Projektkoordinatorin Privatdozentin Dr. Miriam Erlacher von der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am Zentrum für Kinder und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. „Dazu gehört, dass wir experimentelle Erkrankungsmodelle etablieren, Erkrankungsmechanismen erforschen und neue genetische Risikofaktoren entdecken möchten. Ganz besonders ist es unser Ziel, die Früherkennungsprogramme und Therapien für Patient*innen zu verbessern“, so Erlacher weiter.
Früherkennung und Therapie als Ziele
Zu den myeloischen Neoplasien gehören myelodysplastische Syndrome und Leukämien wie die akute myeloische Leukämie, juvenile myelomonoztäre Leukämie, transiente abnormale Myelopoese (TAM) bei Morbus Down und andere. Manche dieser genetischen Veränderungen führen nicht nur zu einem erhöhten Leukämie-Risiko, sondern können auch mit anderen körperlichen Auffälligkeiten verbunden sein. Durch die Einbindung von Patient*innenregistern deckt MyPred die meisten bekannten genetischen Veranlagungen für myeloische Neoplasien ab und kann beinahe alle betroffenen Patient*innen in Deutschland erreichen. „Es ist uns sehr wichtig, betroffene Menschen und ihre Familien zu beraten, zu informieren und zu begleiten und die Wahrnehmung von genetischen Risikofaktoren für Leukämien bei Ärzt*innen und anderen Berufsgruppen zu erhöhen“, sagt Erlacher.
„Die gezielte Unterstützung und Behandlung von Patient*innen mit seltenen Krankheiten erfordert ein tiefes Verständnis der zugrundeliegenden Ursachen. Am Universitätsklinikum Freiburg besteht hier seit langem ein Schwerpunkt. Ich freue mich sehr, dass wir mit unserer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität betroffener Menschen und ihrer Familien leisten“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Freiburg.