Am Freitag, den 29. September, diskutierten Gesundheitsminister Manne Lucha sowie die Sprecherinnen und Sprecher des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages über die Chancen und Herausforderungen bei der Verwendung digitaler Daten im Gesundheitswesen. Alle Beteiligten warben in diesem Zusammenhang für mehr Tempo bei der Digitalisierung in Medizin und Pflege. Anlass der Veranstaltung ist die Befassung des Bundesrates mit den Gesetzentwürfen der Bundesregierung zum Digital-Gesetz und zum Gesundheitsdatennutzungsgesetz in der kommenden Woche.
Wunsch nach mehr digitalen Anwendungen im Gesundheitsbereich
„Deutschland hat einen enormen Nachholbedarf, wenn es um die Digitalisierung des Gesundheitswesens und die Verfügbarkeit von Versorgungsdaten für die Forschung geht“, sagte Minister Lucha bei der Veranstaltung. „Dabei zeigen Umfragen, dass die Menschen im Land sich klar für mehr Digitalisierung wie beispielsweise das E-Rezept oder die elektronische Patientenakte aussprechen. Wir begrüßen daher, dass das Gesundheitsdatennutzungsgesetz und das Digital-Gesetz wichtige Forderungen Baden-Württembergs aufgreifen, etwa einen besseren Zugang von Wissenschaft und Industrie zu Gesundheitsdaten für gemeinwohlorientierte Zwecke.“
Auch das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg befasst sich seit mehreren Jahren mit entsprechenden Fragestellungen. Das Besondere am Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg ist, dass hier ressortübergreifend und in ständiger Rückkopplung mit der Praxis an Fragestellungen gearbeitet wird, die für das Land als Gesundheitsstandort relevant sind.
Digitalkompetenz weiter stärken
„Wir werden unser Augenmerk darauf richten, dass für das Gesundheitswesen eine Digital- und Forschungslandschaft aus einem Guss entsteht, die alle Aspekte bis hin zur KI berücksichtigt“, so Minister Lucha. „Es muss verhindert werden, dass eine zersplitterte Landschaft aus Digitalbehörden und Einzelregelungen entsteht. Die elektronische Patientenakte als Dreh- und Angelpunkt der Versorgung muss funktionieren sowie unbürokratisch und anwenderfreundlich nutzbar sein. Gleiches gilt für die Verfahren, mit denen zukünftig der Zugang zu Gesundheitsdaten gewährt werden soll. Wir müssen die Menschen bei der Anwendung der elektronischen Patientenakte aber auch begleiten und benötigen dafür Projekte zur Vermittlung von Digitalkompetenzen.“
Von den Sprecherinnen und Sprechern des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg waren Herr Professor Dr. Mark Dominik Alscher, Bosch Health Campus GmbH, Frau Professorin Dr. Dr. Melanie Börries, Universitätsklinikum Freiburg sowie Herr Dr. Fridtjof Traulsen, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, nach Berlin gereist, um die Bedeutung der Gesundheitsdatennutzung aus Sicht von Versorgung, Wissenschaft und Industrie darzustellen.