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Innovative Behandlungsmethode am Klinikum Karlsruhe bietet Patienten mit therapieresistenten Herzrhythmusstörungen neue Perspektiven

Bei der stereotaktischen Arrhythmie-Ablation (STAR) werden Patientinnen und Patienten mit Rhythmusstörungen im Bereich der Herzkammern mithilfe eines top-modernen Linearbeschleunigers in einer einzigen Sitzung behandelt. Das besonders schonende Verfahren wird nur in wenigen Klinken in Deutschland angeboten.

Das Städtische Klinikum Karlsruhe hat eine neue, innovative Bestrahlungstherapie für Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen etabliert: die sogenannte stereotaktische Arrhythmie-Ablation (STAR). Die Therapie ist möglich durch die enge Zusammenarbeit der Medizinischen Klinik IV für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin unter Leitung von Prof. Dr. Julian Widder und der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie unter Leitung von Prof. Dr. Katja Lindel. Bislang ist die Behandlung erst an wenigen Kliniken in Deutschland verfügbar.

„Diese neue Therapieoption bietet für viele schwer erkrankte Patientinnen und Patienten eine neue Perspektive“, freut sich Klinikdirektorin Prof. Lindel. „Gemeinsam mit der Medizinischen Klinik IV möchten wir diese vielversprechende Methode weiteren Patientinnen und Patienten in der Region zugänglich zu machen.“ Seit August konnten bereits zwei Patienten erfolgreich behandelt werden. Es zeigt sich bei beiden eine erste Stabilisierung der Herzfunktion.

„Das STAR-Verfahren wurde speziell für Fälle entwickelt, in denen herkömmliche Methoden versagen“, erklärt Klinikdirektor Prof. Widder. „Geeignet ist die STAR-Therapie für Patientinnen und Patientinnen mit Rhythmusstörungen im Bereich der Herzkammern – so genannte ventrikuläre Tachykardien – die auf strukturellen Herzerkrankungen beruhen und bei denen sich durch die Behandlung mit Medikamenten oder Verödung der betroffenen Areale mittels Katheterablation keine anhaltende Wirkung erzielen ließ oder wenn das betroffene Areal auf Grund der Lokalisation, beispielsweise tief im Herzmuskel liegend, nicht für die Katheterablation zugänglich ist.“

Im Vorfeld der Behandlung erfolgt eine präzise Therapieplanung anhand elektrophysiologischer Daten sowie moderner Bildgebungstechnik in enger Zusammenarbeit des Teams der Strahlentherapie mit Prof. Dr. Armin Luik, dem Sektionsleiter der Elektrophysiologie am Klinikum Karlsruhe. Auch Herz- und Atembewegung werden bei der Bestrahlungsplanung berücksichtigt. „Die stereotaktische Strahlentherapie wird dann nach sorgfältiger Vorbereitung in einer einzelnen Sitzung an modernen Linearbeschleunigern durchgeführt. Die Behandlung ist schmerzfrei und erfordert keine Narkose“, ergänzt Dr. Antje Wark, die das Verfahren seitens der Strahlenklinik einsetzt.

Mit drei Linearbeschleunigern, einer Brachytherapie-Einheit und einer Bettenstation bietet die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie ihren Patientinnen und Patienten das gesamte Spektrum modernster Strahlentherapie, der kombinierten Radio-Chemotherapie und Radioimmuntherapie an. Die moderne Ausstattung mit Oberflächen-Monitoring und bildgeführter Bestrahlung ermöglicht die präzise Durchführung, Überwachung und Dokumentation der Therapie und damit eine lückenlose Qualitätssicherung.

Die Elektrophysiologie ist ein Spezialgebiet der Kardiologie, das sich mit der Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen befasst. Die Sektion Elektrophysiologie ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Vorhofflimmerzentrum und anerkannte Ausbildungsstätte für spezielle Rhythmologie zertifiziert.

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