Investitionen in eine gerechtere Zukunft: Die Robert Bosch Stiftung feiert ihr 60-jähriges Bestehen
Die Robert Bosch Stiftung feiert 2024 ihr 60-jähriges Bestehen. Dieses begeht die Stiftung heute mit einer Jubiläumsfeier am Sitz der Stiftung in Stuttgart. Unter den Gästen sind Partner:innen aus der Förderarbeit sowie Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, darunter auch Angehörige der Familie und des Unternehmens Bosch. Im Mittelpunkt des Programms steht die Frage, wo die Stiftung in den vergangenen sechs Jahrzehnten einen Unterschied machen konnte.
Zu den Gastredner:innen zählen u.a. Petra Olschowski MdL, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Jennifer Morgan, Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt sowie Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender Charité – Universitätsmedizin Berlin, Nina Jude, Professorin am Institut für Bildungswissenschaft, Universität Heidelberg sowie Christof Bosch, der Enkel von Robert Bosch und Kurator der Stiftung.
Über 2,3 Milliarden in gemeinnützige Arbeit investiert
In den vergangenen 60 Jahren hat die Stiftung insgesamt über 2,3 Milliarden Euro in gemeinnützige Projekte in Deutschland, Europa und weltweit investiert, um auf eine gerechte und nachhaltige Zukunft hinzuwirken. 2023 waren es 97 Millionen Euro. Die Meilensteine der Stiftungsgeschichte sind auch ein Spiegel der großen gesellschaftlichen Themen der vergangenen Jahrzehnte - von der Überwindung des Eisernen Vorhangs in Europa über den ersten PISA-Schock in Deutschland oder die Flüchtlingszuwanderung 2015/2016 bis zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.
"Als Stiftung haben wir ein besonderes Privileg: Wir dürfen mutig sein und bewusst Risiken eingehen - immer mit dem Ziel, den größtmöglichen Unterschied für eine bessere Zukunft zu machen“, sagte Geschäftsführer Bernhard Straub bei einem Pressegespräch in Stuttgart. „Dabei konzentrieren wir uns auf komplexe gesellschaftliche Herausforderungen wie beispielsweise die Stärkung des Gesundheitssystems und die Verwirklichung von Bildungsgerechtigkeit. Zugleich setzen wir uns für menschenwürdige Migration und die Stärkung der Demokratie ein. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partner:innen in den drei Fördergebieten Gesundheit, Bildung und Globale Fragen Lösungen zu entwickeln, die über einzelne Projektergebnisse hinausgehen und eine Breiten- und Tiefenwirkung entwickeln“, so Straub weiter.
Im vergangenen Jahr engagierte sich die Stiftung in 28 Ländern, darunter in Deutschland und Europa, im Nahen und Mittleren Osten sowie in ausgewählten Regionen Subsahara-Afrikas. Von diesem Jahr an unterstützt die Robert Bosch Stiftung die ukrainische Zivilgesellschaft beim Wiederaufbau des Landes mit ca. 20 Millionen Euro bis mindestens 2028.
Stärkung der Gesundheitsversorgung am Standort Stuttgart
Ein besonderes Augenmerk gilt auch künftig der Gesundheitsversorgung am Standort Stuttgart. „Unsere Verbundenheit mit der Region wollen wir mit dem Ausbau des Bosch Health Campus und seiner Einrichtungen, darunter das Robert Bosch Krankenhaus, untermauern. Über die nächsten fünf Jahre wird die Stiftung dort über eine halbe Milliarde Euro in die Gesundheitsversorgung in der Region Stuttgart investieren“, kündigte Geschäftsführer Straub an.
Die Stiftung geht zurück auf das Vermächtnis des Unternehmers und Stifters Robert Bosch. In seinem Testament formulierte er einen doppelten Auftrag: einerseits die erfolgreiche Entwicklung seines Unternehmens zu sichern und andererseits sein gesellschaftliches Engagement fortzusetzen. Für ihn waren dies zwei Ausdrucksformen ein- und derselben Haltung, wie Christof Bosch, Enkel von Robert Bosch und Kurator der Stiftung, heute am Stiftungssitz betonte.
Der Dienst am allgemeinen Guten sei „kein Zuckerguss“, sondern intrinsische Motivation für wirtschaftliches und gesellschaftliches Handeln, sagte Christof Bosch. Vor 60 Jahren wurde „eben nicht eine hübsche Stiftung als Beiwerk zu einem ganz anders orientierten Unternehmen geschaffen, sondern ein heute noch visionäres Modell von Unternehmenseigentum und gesellschaftlicher Verantwortung.“