Klimaschutz im Gesundheitswesen? Eine Bestandsaufnahme
Die Stiftung viamedica veröffentlicht die Ergebnisse aus dem für das Bundesministerium für Gesundheit erstellten Gutachten „Ressourceneffizi- enz, Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen – Eine Be- standsaufnahme“ (ReKlimaMed). Darin wird gezeigt, welche Nachhaltigkeitsmaß- nahmen im Gesundheitswesen bereits umgesetzt wurden, welche Vorteile und Hemmnisse bestehen und welche herausragenden Leuchttürme es beim Thema Kli- maschutz in der Branche gibt. Darüber hinaus werden Handlungsempfehlungen ge- geben, wie das Thema weiter vorangebracht werden kann.
Das Gutachten „ReKlimaMed“ zeigt, dass sich im deutschen Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit in weiten Bereichen bislang zu wenig tut. Es gibt in allen Teilbereichen der Branche nur wenige Unternehmen und Einrichtungen, die Maßnahmen zur ökologischen Nachhaltigkeit um- setzen und damit zeigen, was möglich ist.
Maßnahmen, die in allen Bereichen gefunden wurden sind beispielsweise die Einführung von LED- Beleuchtung, der Bezug von Ökostrom und die Umstellung auf E-Mobilität. Weitere Maßnahmen wurden nur in einzelnen Bereichen gefunden.
Bei der Recherche zu dem Gutachten hat sich herausgestellt, dass die Umsetzung von Nachhaltig- keitsmaßnahmen viele Vorteile beinhaltet. So können Energie, Ressourcen und damit auch Kosten eingespart werden. Zudem haben die Nachhaltigkeitsaktivitäten eine positive Auswirkung bei der Öf- fentlichkeitsarbeit, vor allem auch bei der Anwerbung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Als wesentliches Hemmnis wurde die fehlende Verankerung des Themas in den Management- und Leitungsebenen identifiziert. Ohne diese Struktur und ohne konkrete Unternehmensziele zu ökologi- scher Nachhaltigkeit wird nach Meinung der Autoren weiterhin wenig Interesse an dem Thema be- stehen und für Nachhaltigkeitsmaßnahmen keine Zeit, kein Geld und kein Personal vorhanden sein. Erschwert wird die Umsetzung von Maßnahmen auch durch die zum Teil fehlende Finanzierung und komplizierte bürokratische und regulatorische Hürden.
Es konnten jedoch in fast allen Bereichen Leuchttürme, also aktive Unternehmen mit herausragend umgesetzten Maßnahmen ausgemacht werden. Hinzu kommen Unternehmen und Einrichtungen, bei denen einzelne, sehr engagierte Personen das Thema Klimaschutz deutlich voranbringen.