Schweizer Forschungspreis geht nach Tübingen
Für ihren vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von Krebs mit einer Antikörpertherapie wurde Prof. Dr. Juliane Walz mit dem SWISS BRIDGE Award 2024 ausgezeichnet. Den mit 500.000 Schweizer Franken dotierten Preis teilt sie sich mit Dr. Tobias Weiß vom Universitätsspital Zürich, der ebenfalls die Auszeichnung erhielt.
Das Preisgeld von je 250.000 Franken unterstützt die Durchführung von zwei klinischen Studien, die neue, vielversprechende Ansätze zur Behandlung von Krebs mit Immuntherapien untersuchen.
Im Zentrum der Studie von Prof. Walz, die Leiterin der Abteilung für Peptid-basierte Immuntherapie ist, steht die Erforschung eines sogenannten bispezifischen Antikörpers. Dieser Antikörper, der von den Professoren Dr. Helmut Salih und Dr. Gundram Jung in Tübingen entwickelt wurde, bindet gezielt an zwei verschiedene Proteine, die sich auf unterschiedlichen Zelltypen befinden. Das eine Protein befindet sich auf der Oberfläche von Immunzellen, sogenannten T-Zellen, und aktiviert diese. Das andere Protein kommt sowohl auf Tumorzellen als auch im umliegenden Gewebe und in den Blutgefäßen vor, wodurch beide Strukturen gezielt vom Antikörper angesteuert werden können. Von dieser dualen Wirkung versprechen sich die Forschenden eine besonders effektive Bekämpfung des Tumors.
Preisgeld als Anschubfinanzierung für klinische Studie
Das Preisgeld der SWISS BRIDGE Stiftung ermöglicht den Start der klinischen Studie. Ziel ist es, die Sicherheit und Wirksamkeit des Antikörpers bei Patientinnen und Patienten mit metastasierten Krebserkrankungen des oberen Magen-Darm-Trakts, der Brust und Sarkomen zu testen. „Der neue bispezifische Antikörper hat das Potenzial, eine präzisere und effektivere Immunantwort gegen Krebs auszulösen“, erläutert Prof. Walz. „Wir hoffen, damit eine neue Behandlungsmöglichkeit für Patientinnen und Patienten zu eröffnen, die derzeit nur begrenzte Optionen haben“, führt sie weiter aus.