Spatenstich für Forschungsbau auf dem Campus der Technischen Fakultät
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, gibt mit Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn das Startzeichen für das Bauvorhaben an der Georges-Köhler-Allee.
Mehr Raum für Entwicklungen an einem gemeinsamen Ort: Bis Juli 2024 soll das zweistöckige Büro- und Laborgebäude auf dem Baufeld der Technischen Fakultät am Flugplatz fertig gestellt sein. Rund 2.700 Quadratmeter Bürofläche und 3.500 Quadratmeter für Labore, einen Reinraum und Werkstätten sind vorgesehen. Der Platzbedarf ist schon jetzt enorm. Auf über 100 Mitarbeitende ist das 2016 neu gegründete Hahn-Schickard-Institut für Mikroanalysesysteme inzwischen angewachsen.
Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut: „Hahn-Schickard Freiburg, eines von zwölf Instituten der Innovationsallianz Baden-Württemberg, hat in den letzten Jahren eine herausragende Entwicklung durchlaufen und ist heute ein Leuchtturm der wirtschaftsnahen Forschung in Baden-Württemberg. Das ist ein klarer Beleg dafür, dass die thematische Ausrichtung ‚Mikrosystemtechnik mit Fokus auf die Gesundheitswirtschaft‘ genau richtig ist. Der Neubau bietet optimale Voraussetzungen für eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte.“
Der Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Hahn-Schickard am Standort Freiburg hat in den letzten Jahren mit seiner Innovationskraft dazu beigetragen, dass durch sieben Ausgründungen rund 300 Hightech-Arbeitsplätze neu geschaffen werden konnten. Auf Basis der bei Hahn-Schickard entwickelten LabDisk-Technologie beispielsweise konnte die Medtech-Ausgründung Spindiag Ende 2020 ihr SARS-CoV2-PCR-Schnelltestsystem Rhonda oder das Biotech-Unternehmen Actome seine ersten Produkte für molekulare Analysen auf den Markt bringen. Die 2014 ausgegründete Life-Science-Firma Cytena, die seit 2019 unter dem Dach der BICO-Gruppe ist, erhielt für ihr starkes Wachstum die Auszeichnung „Jobmotor 2021“ der Badischen Zeitung.
Davon konnte sich auch Ministerin Hoffmeister-Kraut bei ihrem heutigen anschließenden Besuch bei Cytena überzeugen. „Ausgründungen wie Cytena sind herausragende Beispiele für das immense Transferpotenzial der wirtschaftsnahen Forschung in Baden-Württemberg“, betonte sie.
„Wir freuen uns, dass wir in absehbarer Zeit nicht mehr auf mehrere Orte verteilt, sondern alle unter einem Dach forschen und entwickeln und dabei in enger Nachbarschaft zur Universität bleiben können. Mit dem Freiburger Innovationszentrum nebenan und dem Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik gegenüber sind wir nach wie vor in bester Gesellschaft“, so Professor Roland Zengerle, der mit zwei weiteren Professoren Hahn-Schickard in Freiburg leitet.
Das Gebäude, das von den freien Architekten heinlewischer entworfen und durch die nps Bauprojektmanagement geplant wird, wird mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet sein, die eine 190 kW Spitzenleistung erbringen kann. Außerdem soll es für die E-Mobilität 11 Ladestationen mit 22 Ladepunkten geben. Für den ersten Bauabschnitt sind 40 Millionen Euro veranschlagt, wofür beim Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg Förderungen in Höhe von 20 Mio. Euro aus Landesmitteln und 16 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beantragt sind. 4 Mio. Euro sollen durch einen Kredit für Hahn-Schickard finanziert werden.