Der Nachwuchspreis 2021 ist in diesem Jahr mit 15.000 Euro dotiert und wird an Dr. Sonja Ludwig (Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie) für ihr Projekt „Charakterisierung von Speichelexosomen als Flüssigbiomarker von Kopf-Hals-Tumoren“ verliehen.
Der Württembergische Krebspreis 2021 für das beste Projekt geht mit 25.000 Euro an PD Dr. med. Christian Schürch, MD, PhD (Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Pathologie) für sein Projekt „Verbesserte Diagnostik des Hautlymphoms durch hochmultiparametrische Mikroskopie“.
Sonja Ludwig, geboren am 8. Juni 1987 in Filderstadt, absolvierte ihr Medizinstudium an den Universitäten Tübingen und Heidelberg. 2014 promovierte sie in Heidelberg bei Prof. Dr. Jochen Heß an der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Als Postdoktorandin an der Universität Pittsburgh (USA) vertiefte sie ihren wissenschaftlichen Schwerpunkt in der Kopf- Hals-Onkologie. Zudem war sie von 2013 bis 2019 als Assistenzärztin in der Hals-Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie der Universitätsklinik Essen tätig, bevor sie Mitte 2019 als Assistenzärztin nach Mannheim wechselte. Hier ist sie seit Anfang 2020 als Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde tätig und seit 1. Juli 2021 Oberärztin.
Über ihren Forschungsantrag: Kopf-Hals-Karzinome werden häufig erst spät entdeckt. Um zukünftig Kopf-Hals-Karzinome früher erkennen zu können, sollen Exosomen aus dem Speichel auf ihr Potenzial als diagnostischer Biomarker untersucht werden. Exosomen sind kleine bläschenartige Strukturen, die aus Zellen hervorgehen. Sie tragen den Inhalt ihrer Ursprungszellen, auch wenn es sich dabei um Krebszellen handelt. Die genauere Charakterisierung dieser Speichelexosomen kann deshalb dazu beitragen, ein früheres Erkennen von Kopf-Hals-Karzinomen zu ermöglichen.
Christian Schürch, geboren am 11. April 1983 in Aarberg, Schweiz, absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Bern, wo er 2007 mit Dr. med. in Neuroinfektiologie (bei Prof. Dr. Stephen Leib) und 2012 zudem mit PhD in Tumorimmunologie (bei Prof. Dr. Adrian Ochsenbein) promovierte. Es folgte die Facharztausbildung in Pathologie in Bern (bei Prof. Dr. Aurel Perren) und Tübingen (bei Prof. Dr. Falko Fend) sowie 2017 der Facharzttitel Pathologie (Schweiz). Danach ging er für einen Postdoc-Aufenthalt an die Stanford University in den USA (bei Prof. Dr. Garry Nolan). 2018 wurde Schürch habilitiert, ebenfalls an der Universität Bern. Seit seiner Rückkehr nach Tübingen ist Schürch W3- Professurvertreter und Oberarzt am Institut für Pathologie unter Leitung von Prof. Dr. Falko Fend.
Über seinen Forschungsantrag: Das Hautlymphom hat viele klinische und histologische Überschneidungen mit gutartigen, entzündlichen Hauterkrankungen (Psoriasis, Ekzem). Die Diagnose des Hautlymphoms im Frühstadium ist sehr schwierig, was zu Behandlungsverzögerungen und eventuell zum Fortschreiten der Erkrankung führen kann. Zur präzisen Abgrenzung des Hautlymphoms von entzündlichen Hautveränderungen soll hochmultiparametrische Mikroskopie an Patientengewebe angewendet werden, um somit eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen.
Über den Württembergischen Krebspreis
Seit 2009 lobt die Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer – Stiftung (kurz Dres. Bayer-Stiftung) jährlich den Württembergischen Krebspreis aus. Damit sollen junge, begabte Mediziner/innen gefördert werden, die auf dem Gebiet der Krebsforschung tätig sind. Die Preise werden für Wissenschaftler unter 40 Jahren ausgeschrieben, die ihre Forschung in Württemberg durchführen oder die gebürtige Württemberger sind. Die Preise für 2021 sind mit insg. 40.000 Euro dotiert.
Über die Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer – Stiftung
Die Stiftung des Württembergischen Krebspreises trägt den Namen des an Krebs verstorbenen Stifters Dr. Carl Manfred Bayer und seines Vaters Dr. Carl Maximilian Bayer. Beide waren mehr als sechzig Jahre in der Nähe von Ravensburg als niedergelassene Landärzte tätig. Dr. Carl Manfred Bayer studierte Medizin an der Universität Tübingen. Vorsitzender der Stiftung ist Prof. Dr. Claus D. Claussen, ehem. Direktor der Radiologischen Universitätsklinik Tübingen.