Kick-Off Event des Zukunftsclusters nanodiag BW
Viel Raum für Ideenaustausch und kreative Momente
Das Kick-Off Event des Zukunftsclusters nanodiag BW begeisterte mehr als hundert Teilnehmende. Die BIOPRO Baden-Württemberg war als Partner vor Ort und unterstützt das Zukunftscluster, von dem sie wichtige Impulse für die Gesundheitsindustrie in Baden-Württemberg erwartet.
Die Aula der Freiburger Universität bot am 19. und 20. Juli den Rahmen für eine ausgesprochen gelungene Auftaktveranstaltung des Zukunftsclusters nanodiag BW: Diskussionsrunden über die Fachgrenzen hinweg, intensive Gespräche über technologische und organisatorische Herausforderungen sowie wertvolle Inputs von erfahrenen Clustermanager*Innen, Unternehmensgründern und Know-How-Träger*Innen verhalfen dem interdisziplinären Team aus 36 Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen zu einem idealen Start in ihr anspruchsvolles Vorhaben.
Zukunftscluster als Plattform zum raschen Technologietransfer in die medizinische Anwendung
Die 14 vom BMBF geförderten Zukunftscluster knüpfen unmittelbar an die akademische Spitzenforschung an und sollen die daraus resultierenden Innovationen über einen Zeitraum von neun Jahren in Anwendungen überführen. So kommen Forschungs- und Entwicklungsergebnisse schneller im Alltag der Menschen an und es wird zugleich die Rolle des Standortes Deutschland als Innovationsführer im weltweiten Wettbewerb gesichert. Der Name nanodiag BW setzt sich zusammen aus den Begriffen Nanoporen, Diagnostik und Baden-Württemberg. Nanoporen sind Kanäle mit molekularen Dimensionen. In Biosensoren eingesetzt, können mit ihrer Hilfe einzelne Moleküle charakterisiert und unterschieden werden. nanodiagBW nutzt diese Technologie, um Proteine zu analysieren, die im Zusammenhang mit Krankheiten wie Diabetes, Alzheimer oder Krebs stehen. Im Ergebnis können sowohl die betroffenen Menschen als auch diagnostizierende Ärzte und behandelnde Krankenhäuser profitieren.
Dazu muss zunächst ein vertieftes Verständnis der Nanoporen selbst herbeigeführt werden: In der Natur vorkommende „biologischen“ Nanoporen müssen gezielt hergestellt und eingesetzt werden. Die Messergebnisse müssen auf Reproduzierbarkeit und Aussagekraft hin validiert werden, die medizinischen Bezüge sind dabei stets im Auge zu behalten, bzw. müssen vielfach erst noch erkannt und im Detail untersucht werden. Eines der Cluster-Projekte verfolgt die Idee, die Formen der biologischen Nanoporen mithilfe von modernster Halbleitertechnologie und Verfahrenstechnik gewissermaßen „nachzubauen“. Im Idealfall gelingt es sogar, für diagnostische oder therapeutische Aufgabenstellungen optimierte Nanoporen auf miniaturisierten Halbleiterchips so herzustellen, wie sie von der Natur selbst überhaupt nicht realisiert werden können.
Glückwünsche und Fördermittel mit auf den Weg gegeben
Beim Kick-Off Event brachten zahlreiche Ehrengäste und Festredner*Innen aus Politik und Wissenschaft ihre Verbundenheit mit dem Innovationsnetzwerk zum Ausdruck und wünschten dem Vorhaben viel Erfolg. In einer ersten Umsetzungsphase stehen zunächst 15 Mio. Euro der Clusters4Future-Initiative des Bundes (BMBF) sowie Mittel in siebenstelliger Höhe aus Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg zur Verfügung. Nach drei Jahren werden die Ergebnisse durch eine Jury evaluiert. Die bis dahin erreichten wissenschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen Fortschritte werden ebenso bewertet wie die Weiterentwicklung der Clusterstrategie und die Projektideen zur Fortführung des Vorhabens im darauffolgenden Dreijahreszeitraum.
Dr. Barbara Jonischkeit von der BIOPRO Baden-Württemberg war ebenfalls vor Ort. „Wir freuen uns, das Zukunftscluster als Netzwerkpartner zu begleiten und gratulieren den Antragstellern zu diesem großartigen Erfolg. Die Anzahl der beteiligten Biotechnologie-Unternehmen zeigt die Bedeutung des Themas für die Branchen der Gesundheitsindustrie. Als Landesgesellschaft mit der Verantwortung für die Gesundheitsindustrie in Baden-Württemberg werden wir uns engagieren, den Nutzen für die Medizin von morgen aufzuzeigen und die Translation unterstützen.“