Wales und Baden-Württemberg bauen ihre Zusammenarbeit aus und möchten sich politisch, wirtschaftlich, sozial und ökologisch enger vernetzen. Der walisische Wirtschaftsminister Vaughan Gething und die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut haben deshalb am Dienstag, 14. November 2023, in Stuttgart eine gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit (Shared Statement of Cooperation) (PDF) unterzeichnet.
Gemeinsame Erklärung unterzeichnet
„Das Vereinigte Königreich ist und bleibt für Baden-Württemberg ein ganz wichtiger Partner. Die Herausforderungen für Wirtschaft und Wissenschaft nach dem Brexit gilt es gemeinsam zu bewältigen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Angesichts der aktuellen Krisen und Kriege in der Welt müssen die Europäische Union (EU) und die demokratischen Staaten jetzt enger kooperieren, Wertepartner wie Deutschland und das Vereinigte Königreich, Baden-Württemberg und Wales noch weiter zusammenrücken.“
„Die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung mit Baden-Württemberg ist für die Festigung unserer wertvollen Beziehungen zu dieser, für Wales so wichtigen Region, von großer Bedeutung. Sie bietet uns die Möglichkeit mit Baden-Württemberg, einem unserer größten Handelspartner, eine kontinuierliche und verstärkte Zusammenarbeit zu gewährleisten“, sagte Vaughan Gething, Wirtschaftsminister der walisischen Regierung.
Der walisische First Minister Mark Drakeford und Ministerpräsident Kretschmann hatten die Intensivierung der Kooperation im Jahr 2022 vereinbart. Sie baut auf ein Memorandum of Understanding auf, das im Jahr 1990 von beiden Ländern unterzeichnet wurde und soll die jahrzehntelangen Kooperationen nach dem Brexit weiter stärken. Mit der gemeinsamen Erklärung beabsichtigen Wales und Baden-Württemberg, die Kooperation in den Bereichen bilaterale Zusammenarbeit, Handel und Unternehmertum, Wissenschaft und Forschung, Bildung und Jugend, Kultur und Zivilgesellschaft sowie Umwelt- und Klimaschutz auszuweiten.
Wales und Vereinigtes Königreich sind wichtige Handels- und Wirtschaftspartner
„Ich begrüße die Unterzeichnung eines Abkommens über die weitere Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern, Wales und Baden-Württemberg, sehr“, betonte die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Hoffmeister-Kraut. „Wales und das Vereinigte Königreich sind für uns wichtige Handels- und Wirtschaftspartner. Mit einem Exportvolumen von rund 10,23 Milliarden Euro liegt das Vereinigte Königreich in der Exportstatistik unseres Landes auf Platz acht. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausfuhren um rund 16 Prozent gestiegen. Das ist ein gutes Zeichen! Dennoch wollen wir unsere Handels- und Wirtschaftsbeziehungen gerade nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU durch bilaterale Aktivitäten mit den Regionen weiter ankurbeln und stärken“.
Wirtschaftsminister Gething ergänzte: „Deutschland ist ein äußerst wichtiger Kooperationspartner für Wales. Derzeit sind schätzungsweise 90 deutsche Unternehmen in Wales ansässig, die knapp 12.000 Mitarbeiter beschäftigen und rund 20 dieser Betriebe haben ihren Stammsitz in Baden-Württemberg. So freue ich mich sehr über die Möglichkeiten, die unser Engagement in Bereichen wie Handel, Forschung und Bildung mit sich bringen wird.“
Zusammenarbeit in wichtigen Zukunftsfeldern
Mit der Waliser Vertretung in Berlin, über die Zusammenarbeit in der „Economic Partnership Initiative“ des Wirtschaftsministeriums, Bündnisse wie der Under2Coaliton oder auch im Rahmen der langjährigen Partnerschaft der Städte Cardiff und Stuttgart gebe es schon viele gute Ansätze, sagte Ministerpräsident Kretschmann. „Mit unserem BW-UK Office, das wir vor zwei Jahren in London eröffnet haben, verfügen wir über einen Anker im Vereinigten Königreich für die Zusammenarbeit in wichtigen Zukunftsfeldern der Wissenschaft und Wirtschaft.“
„Wales ist ein weltoffenes und gastfreundliches Land. Wir streben eine starke Präsenz auf der internationalen Bühne an und wo könnten wir unsere globalen Beziehungen besser ausbauen und stärken als in Baden-Württemberg. Wir werden auch weiterhin das Beste aus den vielfältigen Verbindungen zwischen unseren Regierungen, Organisationen, den Menschen und der Kultur machen und sicherstellen, dass unsere langjährigen historischen Beziehungen auch in Zukunft fortbestehen“, sagte Wirtschaftsminister Vaughan Gething.
In einem Vier-Augen-Gespräch tauschte sich Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut mit ihrem Amtskollegen Gething außerdem zum Thema Innovationen aus. „Transformation und Strukturwandel stellen die Unternehmen beider Länder vor große Herausforderungen. Minister Gething und ich waren uns einig, dass Innovationen der Schlüssel zu einer starken und resilienten Wirtschaft sind. Deshalb wollen und müssen wir die Innovationskraft durch funktionierende regionale Innovationsnetzwerke stärken und in internationalen Allianzen mit vertrauenswürdigen Partnern weiter wachsen lassen“, sagte die Wirtschaftsministerin.