Zentrum für Personalisierte Medizin Heidelberg erfüllt höchste Qualitätsstandards
Die Deutsche Krebsgesellschaft hat das Zentrum für Personalisierte Medizin (ZPM) am Universitätsklinikum Heidelberg zertifiziert. Im ZPM Heidelberg erhalten Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen und seltenen Krebserkrankungen sowie zukünftig auch Menschen mit schweren chronisch-entzündlichen Erkrankungen eine molekulargenetische Analyse. Die detaillierten Informationen können für die Betroffenen neue Behandlungsoptionen eröffnen.
Patientinnen und Patienten passgenau behandeln, das ist das Ziel personalisierter Medizin. Umfassende molekulargenetische Untersuchungen ermöglichen es, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten bei Tumorerkrankungen zu identifizieren. Seit 2019 bündelt das Zentrum für Personalisierte Medizin (ZPM) des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) alle Kompetenzen rund um diesen auch als Genommedizin bezeichneten Ansatz. Indem sie das Genom der Krebszellen sequenzieren, identifizieren die Expertinnen und Experten des ZPM genetische Veränderungen, die auch bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen noch Behandlungsmöglichkeiten bieten können.
Personalisierte Diagnostik und Therapie bald auch für weitere Erkrankungen möglich
In der Krebsmedizin stehen zunehmend mehr Medikamente und Behandlungskonzepte zur Verfügung, um eine passgenaue Therapie für die molekularen Eigenschaften des Tumors zu finden. Das ZPM in Heidelberg unterstützt daher insbesondere die Leistungen des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg im Bereich der personalisierten Krebsmedizin. „Das ZPM Heidelberg bietet gemeinsam mit dem NCT Heidelberg schon seit Jahren qualitätsgesicherte personalisierte Diagnostik und Versorgung für fortgeschrittene und seltene Tumorerkrankungen an, die weit über die leitlinienbasierte Versorgung hinausgehen. Wir sind derzeit dabei, diese Analysen auch auf schwere chronisch-entzündliche Erkrankungen auszuweiten, um so in der Zukunft auch diesen Patientinnen und Patienten bessere Therapiemöglichkeiten zu eröffnen“, sagt Professor Peter Schirmacher, Sprecher des ZPM Heidelberg und Geschäftsführender Direktor des Pathologischen Instituts des Universitätsklinikums Heidelberg.
Einheitliche Qualitätsstandards für alle Zentren
Mit dem Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erfüllt Heidelberg die bundesweit einheitlichen Qualitätskriterien, die die Fachgesellschaft für die ZPMs im Bereich Onkologie aufgestellt hat. Mit einem Qualitätsmanagementsystem werden die Standards fortlaufend überprüft. Geschäftsführender Vorstand des ZPM Heidelberg sind Professor Dr. Dr. Jürgen Debus, Professor Dr. Alexander Enk, Professor Dr. Stefan Fröhling, Professor Dr. Peter Schirmacher und Professor Dr. Carsten Müller-Tidow.
Die Zentren für Personalisierte Medizin wurden 2019 an den vier universitären Standorten in Baden-Württemberg (Heidelberg, Freiburg, Tübingen, Ulm) eingerichtet und werden seit 2021 im „DNPM – Deutsches Netzwerk für Personalisierte Medizin“ bundesweit auf alle universitären Krebszentren ausgeweitet. Durch die enge Vernetzung der ZPMs untereinander profitieren alle Zentren gleichermaßen von den erhobenen Daten und können Erkenntnisse für die Forschung und für die Versorgung der Patientinnen und Patienten nutzen.
Die Deutsche Krebsgesellschaft
Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) – eine Nachfolgeorganisation des 1900 gegründeten „Comité für Krebssammelforschung“ – ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum. Die rund 8.100 Einzelmitglieder in 25 Arbeitsgemeinschaften, die 16 Landeskrebsgesellschaften und 35 Fördermitglieder sind in der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen tätig. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität und konsequenten Qualitätsstandards, ist Mitinitiatorin des Nationalen Krebsplans und Partnerin der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Die ersten von der DKG zertifizierten Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) waren das Universitätsklinikum Freiburg und die Charité in Berlin gefolgt von weiteren Universitätsklinika einschließlich des UKHD.