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Gesundheitsindustrie in Baden-Württemberg

Die Pharmazeutische Industrie

Baden-Württemberg ist Deutschlands größter Pharma-Standort. Neben Branchenriesen wie Roche, Pfizer und Boehringer Ingelheim sind am Standort eine Vielzahl mittelständischer Pharma-Unternehmen sowie Biotech-Firmen mit pharmazeutischer Forschung und Entwicklung vertreten.

Die Pharmazeutische Industrie in Baden-Württemberg ist standorttreu und krisensicher. Von den 146 Unternehmen am Standort, die laut BIOPRO zur Pharma-Branche zählen, sind 66 Unternehmen auch Zulieferer oder reine Vertriebsunternehmen der Branche. Die Zahl der im Land ansässigen Unternehmen, die hier forschen, entwickeln und/oder produzieren, umfasst derzeit 90 Unternehmen. Im Jahr 2022 erzielten diese einen steuerbaren Umsatz von 6,75 Mrd. Euro mit 24.292 Beschäftigten. Die meisten pharmazeutischen Unternehmen sind in den Regionen Freiburg/Offenburg/Lörrach (22), Karlsruhe (14) sowie der Region Stuttgart (14) angesiedelt. Die beiden umsatzstärksten Regionen sind der Raum Hochrhein-Bodensee und die Donau-Iller-Region (rund um Ulm/Biberach); in der ersteren werden 18 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet, in der letzteren 17 Prozent. Die Branche reinvestiert rund 16 Prozent ihres Umsatzes in Forschungs- und Entwicklungsprojekte und ist damit der Wirtschaftszweig mit dem höchsten Anteil an internen Ausgaben für Forschung und Entwicklung1).

Das Portfolio baden-württembergischer Pharmaunternehmen reicht von neuartigen Arzneimitteln über Generika bis zur Herstellung pflanzlicher und homöopathischer Arzneimittel. Während der Corona-Pandemie arbeiteten eine Vielzahl von Unternehmen der Pharmazeutischen Industrie und Biotechnologie sowie Forschungsinstitute in Baden-Württemberg an neuen Therapien und Impfstoffen gegen SARS-CoV-2, darunter die CureVac AG, Atriva Therapeutics GmbH oder das Start-up Prime Vector Technologies GmbH. In Freiburg produziert Pfizer das erste anti-virale Arzneimittel Paxlovid gegen schwere COVID-Verläufe in dessen High-Containment-Fabrik, die im Mai 2022 eröffnet wurde, für den Weltmarkt.

Mehr als 22 Prozent der pharmazeutischen Unternehmen in Baden-Württemberg stellen (auch) Phytopharmaka her. Die Hersteller zeichnen sich häufig durch eine nachhaltige Wirkweise aus; sowohl ökologisch – u.a. durch regionale Heilpflanzengärten und Kooperationen mit biologischen Anbauprojekten – als auch durch soziales Engagement.

Zwischen 2014 und 2023 wurden fünf pharmazeutische Unternehmen in Baden-Württemberg gegründet. Darunter die 2021 gegründete ViMREX GmbH, die zum Ziel hat, Verfahren auf dem Gebiet der Krebstherapie und -prävention zu entwickeln, und die beiden 2019 gegründeten Unternehmen ZentriForce Pharma Research GmbH in Heidelberg, die Auftragsforschung und -analytik für die Pharmazeutische Industrie anbietet und die AdVita Lifescience GmbH, die in Gundelfingen Produkte und Strategien zur Verbesserung der Therapie und Diagnostik von seltenen Lungenkrankheiten entwickelt. In der Regel werden heute keine pharmazeutischen Unternehmen gegründet, die Herstellung, Zulassung, Vermarktung sowie Forschung und Entwicklung vereinen. Pharma-relevante Gründungen sind meist Biotechnologie-, Dienstleistungsunternehmen oder Auftragshersteller.

Für die Pharmazeutische Industrie ist die Biotechnologie ein wichtiger Innovationstreiber. Insgesamt sind 276 Unternehmen in den Branchen Biotechnologie und/oder Pharmazeutische Industrie aktiv, die am Strandort forschen, entwickeln und/oder produzieren. 39.957 Beschäftigte erwirtschafteten im Jahr 2022 einen steuerbaren Umsatz von 10,02 Mrd. Euro

Quelle:

1) Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI): Pharma-Daten 2023; online abrufbar unter https://www.bpi.de/bibliothek/pharma-daten/downloadversion (06.11.24)

Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/standort/pharma